Almenhofplatz
Schlickenloch – Lindenhof
Lauf-Alter-lauf! oder: die Suche nach Glückseligkeit
Das Theaterprojekt
Almenhofplatz
Schlickenloch – Lindenhof
Abebe Bikila , Rom 1960
Der Äthiopische Marathonläufer kam zu den olympischen Spielen nach Rom. Er hatte viel von modernen Laufschuhen gehört und seine alten sollen durchgelaufen gewesen sein.
Keine der angebotenen Laufschuhe, egal welcher Marke, sollen ihm gepasst haben.
Tragisch für die Sportschuhhersteller, denn er entschloss sich barfuß zu laufen und gewann die 1. Goldmedaille für Schwarzafrika überhaupt.
Später wurde noch ein anderer Grund favorisiert:
Bekele, der in seinen jungen Jahren immer barfuß gelaufen sei,
habe insbesondere die westliche Welt mit seinem Barfußlauf auf die Lebensbedingungen in Äthiopien und Schwarzafrika hinweisen wollen.
Tragisch: Bekele starb mit 41 Jahren an den Spätfolgen eines
Verkehrsunfalles, und hat das Geheimnis seines Barfußlaufes mit ins Grab genommen.
Peter
Gute Vorsätze für das Jahr 2018
Gründe warum Du unbedingte Laufen solltest.
Grund 17:
Laufe dich froh und glücklich!!!!!
Stress abbauen garantiert. Kopf frei – ganz
besonders nach einem harten Arbeitstag.
Laufen hilft Stresshormone wie Adrenalin und
Cortisol abzubauen und Glückshormone aufzubauen.
Das Beste: das Glücksgefühl hält auch nach dem
Lauf an.
Dann der Exkurs, wie entsteht das Glücksgefühl überhaupt.
Zusammenfassung:
Die Neurotransmitter werden präsynaptisch ausgeschüttet
und postsynaptisch an spezifische Rezeptoren anderer
Neuronen angedockt………..
Wahrscheinlich stimmt etwas mit meinen Neuronen nicht
sonst hätte das mit dem andocken bei mir klappen müssen……
Die Suche nach den Glückshormonen und dem Glücksgefühl
geht daher ins nächste Jahr……
Peter
Ein Gesprächsprotokoll:
Es ist für mich ein gutes und stolzes Gefühl, wenn ich beim Laufen mein Ziel erreicht habe, auf das ich hingearbeitet habe.
Ich nehme das Laufen ernst, sei es bei einem Staffel-oder Firmenlauf oder bei Kurz- oder Langstrecken.
Laufen ist für mich Stressabbau, wichtig für die Gesundheit und macht mir den Kopf frei.
Z.B. wenn man nach einem flotten Lauf unter der Dusche steht und man fängt zu singen an, wie soll man das sonst bezeichnen?
Solche Gefühle kommen, wenn es gut läuft, wenn es fluppt, wenn ich flott unterwegs bin. Das Tempo spielt dabei eine größere Rolle.
Ich würde sagen nicht direkt ein Glücksgefühl, ein Gefühl, dass einen zufrieden macht.
Das passiert nicht immer. Es müssen verschiedene Umstände zusammenkommen:
Gas geben können, und genau an der Belastungsgrenze sein.
Es muss eine gewisse Intensität vorliegen.
Das euphorisiert und man hat Lust auf schöne Dinge.
Es setzt Energien frei und man möchte sich was gönnen.
Kleine Probleme werden nichtig.
Ich mache mir jeweils einen eigenen Trainingsplan, der i.d.R. mindestens eine Intervalltrainingseinheit beinhaltet.
Beispielsweise im Unteren Luisenpark auf der 400 Meter-Bahn, 200 Meter Sprint und dann 200 Meter ganz locker. Das mehrfach, je nach Plan, wiederholt.
Schön finde ich auch Abends zu laufen, das ist meist eine ruhigere Atmosphäre und schöne Stimmung.
Auf Frage, ob er glaubt, dass z.B bei einem Firmenlauf, bei dem Tausende auf einer kurzen Strecke unterwegs sind, der einzelne in der Masse untergeht, verneint Max das:
Jeder läuft für sich und jeder hat seine eigene Motivation und sein eigenes Ziel, z.B. ein Platz in den Top 100. Dabei ist es nebensächlich, ob man einer von 100 oder einer von 100.000 Läufern ist.
Emil Zatopek, oder die tschechische Lokomotive!
Sein Laufstil hatte nichts von Leichtigkeit oder Lockerness.
Jeder Lauf war für ihn ein Kampf; ein Ringen auf biegen und
brechen, mit sich und den Konkurrenten.
Das macht ihn für mich sympathisch, denn auch ich fühle mich mehr als Lokomotive denn als ICE.
1952 hatte er bei den Olympischen Spielen noch 3 x Gold u.a. im Marathon gewonnen.
1956 im australischen Melbourn war es beim Marathon so heiß, dass der Asphalt glühte. Die Sohlen seiner Laufschuhe lösten sich auf und er konnte nicht mehr mithalten.
Geschlagen und mit blutenden Füßen doch noch als 6. durchs Ziel.
Tragisch.
Peter
Welche Beweggründe veranlassen Menschen sich einer
derartigen körperlichen Tortur zu unterziehen und was erlebt man dabei.
Ein kleiner Fragenkatalog:
Rosalie
Wie bist Du auf die Idee gekommen Marathon zu laufen?
Laufe eigentlich schon länger. Seit mindestens 10 Jahren. Allerdings waren es meist nur 5-10 km. 2013 bin ich einmal für mich 21 km in 2:09:58 Std. gelaufen.
Danach jedoch wieder nur 5 -10 km, so zweimal die Woche.
2016 habe ich mir von „Achim Achilles“ den Laufkalender geholt. Da sind Tipps drin, Anregungen, Lauftermine usw.
Ich habe Monat für Monat bzw. Woche für Woche meine
Trainingseinheiten eingetragen und mich gesteigert. Jedoch hatte ich anfangs keine Zielvorstellung. Im Juni 2016 bin ich durch meine Arbeitskollegin dazu gekommen bei dem „Karlsternlauf“ 12 km mit zu laufen. Da wurde ich 3. von den Frauen.
Daraufhin habe ich mir überlegt einen offiziellen Halbmarathon zu laufen.
Ich hatte zum ersten Mal ein Ziel: 21 km in 2 Stunden.
Der Weinheimer Herbstlauf sollte es sein.
Das lief gut.
Ich wurde 18. von den Frauen und schaffte es in einer Zeit von 1:50:35 Std.
Was war letztendlich Deine Motivation Dich dann bei einem Marathonlauf anzumelden?
Dann war irgendwie klar. Dieses Level könnte ich halten und
es entwickelte sich die Idee mal einen ganzen Marathon zu
laufen.
Durch meine Laufpartnerin, die lange in Berlin gewohnt hat,
kam ich dazu mich für einen Startplatz dort zu bewerben.
Wir hatten Glück und wurden gelost.
Wie lange hast du dich auf den Marathon vorbereitet?
Ich hatte auch eine Phase im Frühjahr, wo ich nicht so fit war.
Letztendlich hatte ich 1 Jahr Zeit, um mich auf den Marathon vorzubereiten.
Als Mutter und fast Vollzeit arbeitende ist das aber nicht so
leicht.
Ich wäre gern 3 mal die Woche trainieren gegangen. Tatsächlich waren es aber oft nur 2 mal, oder weniger.
Mein Monatsziel waren allerdings mind. 100 km.
Diese habe ich aber meist geschafft.
Wie ist der Lauf in der ersten und wie in der zweiten Hälfte gefühlsmäßig verlaufen?
Marathon 25.09. 2017 Berlin !!
Ich war sehr aufgeregt an diesem Tag, aber auch voll auf dem Punkt.
Mein Plan war erst mal ankommen; oder gut wäre es halt in 4:30 Std. ins Ziel zu kommen.
Die ersten 20 km sollten in unter 2 Stunden gelaufen werden. Kilometer 30 in ungefähr 3:10 Stunden.
Dann hätte ich noch 1:20 Stunde für 12 km gehabt, und
es genau in 4:30 Std. geschafft.
Es lief richtig gut.
Da es sehr viele Läufer waren, 44.000 Läufer, musste ich
viele überholen und dabei aufpassen, nicht zu stolpern.
Gab es Momente wo Du ernsthaft ans aufgeben gedacht hast?
Aufgeben, gab es nicht.
Von der Energie hatte ich keine Probleme. Lediglich mit meinen rechten Zehen. Zwei davon waren nach dem Lauf auch blau und geschwollen.
Gab es beim Lauf für Dich die oft zitierten Glücksgefühle?
Was war Dein erster Gedanke als zu die Ziellinie überquert hast?
Während dem Lauf hatte ich keine Glücksgefühle. Jedoch als ich die Ziellinie überquert hatte, war ich echt happy.
War die ganze Woche wirklich happy und richtig gut drauf und sehr stolz auf mich:
Habe es in 4:22 Std. geschafft.
Wie hast Du Dich gefühlt unter so vielen Läufern ?
Waren die Zuschauer für Dich eine Motivationshilfe?
Generell haben mich die Leute am Rand schon motiviert, vor allem wenn man seinen Namen hört.
Ansonsten bin ich aber mein eigenes Rennen gelaufen.
Heute denke ich, dass ein Marathon gar nicht schwer zu schaffen ist. Der eigene Wille aber eine große Rolle spielt.
Willst Du in Zukunft nochmal Marathon laufen ?
…..und ja, ich werde auch weiter laufen.
Termine für 2018 stehen.
Paavo Nurmi wurde der fliegende Finne genannt.
Sein Laufstil wird als locker und leichtfüßig beschrieben.
Also gerade das Gegenteil von mir.
Von 1920 -1930 hat er alles gewonnen was man so
als Läufer gewinnen kann.
60 – 80 Rennen soll er in einer Saison gelaufen sein.
Sie fragen sich wie man das schafft?
1931 machte Nurmi Werbung für das Medikament
Rejuven, das heute im Sport als unerlaubtes Anabolikum
gelten würde.
„Ich war verblüfft wie Rejuven den Körper stärkt und kann
es Athleten mit einer langen, anstrengenden Wettkampfsaison wärmstens empfehlen“ ( Sportschau.de 17.August 2015 ).
Auch beim Sponsoring und bei den Preisgeldern war der
„Amateur“ Nurmi seiner Zeit weit voraus.
Tragisch nur, dass es die offiziellen offensichtlich anders
sahen.
Er wurde auf Lebenszeit gesperrt.
Peter
Städte durchquert und Wälder
getreidelt an Flüssen und Seen
mich selber im Schlepptau
diesseits und jenseits der Ufer
war unter dem Großen Tor
weder Verweilen, noch Durchkommen
war, was kam und was kommt
nicht mehr gegeben und noch nicht
erreicht – getragen von brüchigen
Sätzen und rissigen Muskeln
atme ich das Glück der Ankunft ein
das Glück des Aufbruchs aus
den Schmerz der Ankunft ein
den Schmerz des Aufbruchs aus
passiere die Zeit im Augenblick
der ein Fluchtpunkt bleibt
unter dem Großen Tor
auch im nächsten Schritt
immer im nächsten Schritt
Matthias Müller